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MARKUS SEGSCHNEIDER : Interview

Markus Segschneider steht seinen Fans Rede und Antwort ...
1) Wie habt ihr Euch kennengelernt und wie kam es zu Eurer musikalischen Zusammenarbeit für und bei "Point Whitmark?

Der Zeitpunkt unseres ersten Kontaktes liegt schon einige Jahre zurück. Volker war damals durch eine Pop-Produktion unter eigenem Namen auf mich aufmerksam geworden, die auf einer CD der Zeitschrift SoundCheck veröffentlicht wurde. Seitdem arbeiteten wir immer wieder sporadisch im Rahmen verschiedener Projekte zusammen, für die ich Musik schrieb oder im Studio Gitarre einspielte. Daher kam es auch dazu,daß Volker mich fragte, ob ich nicht Lust hätte, für eine Hörspielproduktion Musik zu schreiben und in seinem Studio zu produzieren.

2) Was war Euch während der Entstehungsphase von "Point Whitmark" bei der Komposition der Musik wichtig? Gab es vorab ein festes musikalisches Konzept?

Das musikalische Konzept rührte in erster Linie daher, daß sich der musikalische Geschmack von Volker und mir in der Regel sehr ähnelt; gerade im Bereich der Film- und Hörspielmusik war es daher sehr einfach, Orientierungen zu finden.Daher gab es auch kaum Restriktionen, was die musikalische Richtung angeht, und nahezu alle komponierten Musikstücke konnten übernommen werden.

3) Habt ihr in Sachen Hörspielmusik musikalische Vorbilder?

Bis zu einem gewissen Grad die Musik älterer Europa-Produktionen. Gerade im kammermusikalischen Bereich gibt es auf Produktionen wie frühen "???", "Hui Buh" oder "Die Hexe Schrumpeldei" echte Perlen, die schon als Orientierung dienten.

4) Welche Instrumente benutzt ihr? Wie wichtig ist Euch die Verwendung "echter" Instrumente?

Die Art der Instrumentierung hängt sehr stark von der Aufgabenteilung der drei beteiligten Komponisten ab. In meinem Fall gab es bisher in der Regel hauptsächlich MIDI-Produktionen, die ich zu Hause vorbereiten konnte und lediglich nachher in manchen Fällen mit Gitarre versah, um den Sound etwas lebendiger zu gestalten. Da ich jedoch auch für "klassische" Besetzungen schreiben kann, wird das in der nächsten Zeit einen größeren Teil meiner Point Whitmark-Aktivitäten einnehmen.

5) Bevorzugt ihr nostalgische Klänge oder eher "modernen" Sound?

Die bisherigen Orchesterkompositionen von Manuel Rösler sind zwangsläufig eher traditionell ausgerichtet, zumindest was die Tradition der Film- und Hörspielmusik angeht. Und durch das Konzept der Serie bedingt, die für mich auch immer einen Beigeschmack von Nostalgie beinhaltet, sind auch die elektronisch produzierten Titel immer eher warm und menschlich, es sei denn, bestimmte szenische Situationen erfordern kalte und technische Klänge.

6) Wie hoch sind Eure jeweiligen Anteile an den Kompositionen? Komponiert Ihr auch gemeinsam oder gibt es eine klare musikalische Aufgabenteilung?

Gemeinsame Kompositionen gibt es mit Ausnahme von winzigen Kleinigkeiten nicht. Die Aufgabenteilung bis zum jetzigen Zeitpunkt war sehr klar strukturiert. Manuel war für die Titelmelodie und die Orchestermusik zuständig, Volker für eher elektronische, atmosphärische Klänge und ich für die melodischen, poppigen Zwischenmusiken zwischen den Szenen.

7) Werden die einzelnen Stücke jeweils speziell pro Folge/Szene komponiert oder sind sie bereits vorproduziert?

Die meisten Stücke werden von mir zu Hause vorproduziert, wobei es jedoch schon gelegentlich grobe Richtungsansagen gibt, in der Art von "Komponier doch mal was Dramatisches...".

8) Wieviele Musikstücke gibt es bisher?

Aus meiner Feder dürften das so etwa 10 - 15 Stücke sein, die jedoch nicht alle "Song"-Länge aufweisen, sondern zum Teil nur kürzere musikalische Einsprengsel darstellen.

9) Wird es wiederkehrende Themen geben oder wird für jede Folge, bzw. jeden Erscheinungsblock neu komponiert?

Es wird für jede Staffel neu komponiert, die wichtigsten und musikalisch erfolgreichsten Themen werden jedoch wiederverwendet, um auch musikalisch den Zusammenhalt und die Kontinuität der einzelnen Folgen zu sichern.

10) Wie sieht ein klassischer Einspieltag aus?

In meinem Fall bedeutet das eher, die passenden Sounds zu finden, da ja die Kompositionen und der größte Teil der Produktion bei mir zu Hause stattfinden. Das einzige "echte" Instrument ist in diesem Fall die Gitarre, die als letztes aufgenommen wird. Ich hoffe jedoch, in Zukunft auch andere Instrumente "live" einspielen lassen zu können.

11) Welchen musikalischen Projekten widmet Ihr Euch aktuell neben "PW"?

In meinem Fall sind das in erster Linie eigene Produktionen und Konzerte. Für 2002 ist die Veröffentlichung zweier CDs unter eigenem Namen geplant. Beide basieren auf Songs,die zum Teil sehr aufwendig arrangiert und umgesetzt wurden, und orientieren sich stilistisch an Musikern wie Randy Newman, Van Dyke Parks, Harry Nilsson, aber auch frühen Genesis oder Gentle Giant. Außerdem spiele ich in verschiedenen Projekten Gitarre (Klaus König Orchester, Duo "Two High", Musicalproduktionen etc.) und wirke als Gitarrist und Arrangeur bei verschiedenen Studioproduktionen mit.

MS
15.11.01

Danke an Markus Segschneider für das Interview.

Die Fragen wurden von der Redaktion der www.hsp-musik.de per eMail gestellt und von Volker Sassenberg [Decision] an die beteiligten Musiker weitergeleitet.

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