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VOLKER SASSENBERG : Interview

Volker Sassenberg steht seinen Fans Rede und Antwort ...
1) Wie habt ihr Euch kennengelernt und wie kam es zu Eurer musikalischen Zusammenarbeit für und bei "Point Whitmark?

Manuel Rösler habe ich lustigerweise auf einer ???-Fan-Page kennengelernt. Er schrieb gerade eine Riesenbombastabhandlung über Hörspielmusik und da dachte ich: "entweder hat der Typ nen totalen Schuss, oder aber echt was drauf. Hingemailt - und letztes war der Fall. Der Plan eine gemeinsame Hörspielreihe zu konzipieren war schnell gemacht. Dies muss so 1998 gewesen sein. Seitdem arbeiten regelmäßig auch bei anderen Projekten zusammen. Ich schätze seinen Stil sehr und freue mich schon auf die nächsten gemeinsamen Aufnahmen.
Markus habe ich ebenfalls auf bemerkenswerte Weise kennengelernt: Nämlich auf der Demo-CD einer bekannten deutschen Musikzeitschrift. Ich dachte: "Wow, der Kerl singt und schreibt wie Nik Kershaw. Ich mag Nik Kershaw." Angerufen. Und siehe da - musikalisch so ziemlich auf einer Linie - haben wir seit diesem Tage ständig bei den unterschiedlichsten Produktionen miteinander zu tun.
Manuel und Markus sind beide ausgesprochene Persönlichkeiten und "lustige Vögel". Ich mag das.

2) Was war Euch während der Entstehungsphase von "Point Whitmark" bei der Komposition der Musik wichtig? Gab es vorab ein festes musikalisches Konzept?

Für mich das wichtigste: Die Neu England-Atmosphäre muss allgegenwärtig sein. Die Themen wurden daraufhin ausgesucht und instrumentiert.
Außerdem muss es uns natürlich gefallen.

3) Habt ihr in Sachen Hörspielmusik musikalische Vorbilder?

Ich liebe die (leider viel zu spärlichen) Musikstücke von Enno Dugend auf "Der kleine Hobbit" / WDR). Wundervoll.
Da ich sowieso schon immer sehr die etwas programmatischeren Musiker (sei es in der Klassik: Holst, Chatschaturjan, Debussy, Tschaikovski ... oder in der Rockmusik die frühen Genesis, Pink Floyd, Brian Eno, Alan Parson ...) mochte, war es klar, dass ich irgendwann einmal beim Hörspiel landen würde, da ja hier die beschreibenden Musikelemente quasi lebenswichtig sind.

4) Welche Instrumente benutzt ihr? Wie wichtig ist Euch die Verwendung "echter" Instrumente?

Ich benutze grundsätzlich alles, wo ein Geräusch raus kommt. Wenn wir für die Geräuschaufnahmen mal wieder draussen waren (z.B. im Wald...) kommt es vor, dass ich solche Geräusche auch vereinzelt in den Musikstücken verwende. Aber natürlich kommen auch Sythesizer und Sampler zum Einsatz - keine Frage. Je nachdem was gerade passt - ich habe keinen grundsätzlichen Vorlieben.

5) Bevorzugt ihr nostalgische Klänge oder eher "modernen" Sound?

Alles, was ich im Radio oder auch auf manchen Hörspielproduktionen höre, das sich offensichtlich dem aktuellen Massengeschmack anbiedert bzw. anbiedern soll, kotzt mich an. Musik ist doch etwas zu wundervolles, als diese nur einzusetzen, um "auf Biegen und Brechen" zu gefallen. Abgesehen davon, dass diese sogenannten "hippen" Sounds ja auch in einigen Jahren eher hoffnungslos gestrig klingen. Eine gewisse Zeitlosigkeit ohne sich dem "modernen Sound" zu verschliessen ist hier sicher unser Konzept.

6) Wie hoch sind Eure jeweiligen Anteile an den Kompositionen? Komponiert Ihr auch gemeinsam oder gibt es eine klare musikalische Aufgabenteilung?

Da jeder von uns andere musikalische Schwerpunkte setzt, ist klar, dass auch unterschiedliche Dinge dabei herauskommen. Dabei muss allerdings niemand zwangsläufig für einen gewissen Stil stehen. Ganz im Gegenteil. Ich finde es faszinierend, wenn sich Dinge plötzlich ganz anders entwickeln. Da ich alle fertigen Stücke ja noch feinabstimmen, mischen und "zuendeproduzieren" muss, greife ich hin und wieder nocheinmal ein, z.T. sogar in die Komposition. Manchmal hassen die Jungs mich dafür - meistens jedoch nicht.

7) Werden die einzelnen Stücke jeweils speziell pro Folge/Szene komponiert oder sind sie bereits vorproduziert?

Bis auf die Sachen von Markus, die er allein vorbereitet, versuchen wir alle Titel direkt auf die Szenen zu komponieren. Dies wird auch in Zukunft eher mehr so sein, da doch so Spannungsbögen viel differenzierter und intensiver hergestellt werden können.

8) Wieviele Musikstücke gibt es bisher?

Im Moment gibt es etwa 90 PW-Titel, von denen aber noch nicht alle veröffentlicht wurden. Ausserdem werden es ständig mehr.

9) Wird es wiederkehrende Themen geben oder wird für jede Folge, bzw. jeden Erscheinungsblock neu komponiert?

Es gibt Rahmenstücke die pro Folge mit neuen Kompositionen gemischt werden. Die Neuen Stücke sind natürlich teilweise Variationen auf die existierenden Themen.

10) Wie sieht ein klassischer Einspieltag aus?

Da ich eigentlich jeden Tag im Studio bin, kann ich die Frage kaum noch beantworten.
Nur soviel: Es ist verdammt abwechslungsreich.

11) Welchen musikalischen Projekten widmet Ihr Euch aktuell neben "PW"?

Ich bereite gerade Aufnahmen mit dem Ton Steine Scherben Pianisten Martin Paul (der ist auch der Komponist von "Junimond"). Das Programm heisst auch "Bye, Bye Junimond".
Ebenfalls arbeite ich gerade an zwei Kinderlieder-CDs und an einer Solo CD von Richard Henlon (schwärm!).
Außerdem wird es eine weitere Hörspielserie geben - allerdings mehr für Erwachsene.

VS
15.11.01

Danke an Volker Sassenberg für das Interview.

Die Fragen wurden von der Redaktion der www.hsp-musik.de per direkter eMail an Volker Sassenberg gestellt und von selbigem beantwortet.

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